Nach Regen kommt die Sonne – oder unterwegs auf der Carretera Austral

Wenn man morgens um vier Uhr an der Fähre sein soll kann es schon sein, dass man einen Teil der Fahrt verschläft. Wenn man zur Ankunft wieder wach ist reicht es aber.

Schon während der Fahrt waren draußen Wolken zu sehen. Das Festland war wegen Wolken auch nicht gut zu erkennen. Chaitén und die Carretera Austral haben und mit Wolken und zwischendurch leichtem Nieselregen begrüßt.

Um erstmal einen Plan zu machen haben wir mit Rainer, den wir an der Fähre kennengelernt haben, erstmal in einem Café in Chaitén Pause gemacht und sind danach zusammen mit Rainer ein Stück nach Norden gefahren um eine Idee vom Pumalin Park zu bekommen.

Regenwolken über dem Meer und den Bergen bei Chaitén
Regenwolken über Chaitén

Auch mit den Wolken und dem Regen sind Natur und Landschaft beeindruckend. Direkt neben der Straße wachsen Farne die größer sind als ich und dazwischen Pflanzen die fast wie Rhabarber aussehen. Die Blätter sind aber riesig und die Pflanzen sind gut zwei Meter groß. Dahinter stehen riesige, alt aussehende Bäume. Der leichte Regen und der Nebel machen die Landschaft fast noch beeindruckender als sie schon ist.

Update 02.03.2019: Kategorien und Bildunterschrift ergänzt.

Es geht auf die Insel

Der letzte beschriebene Abschnitt der Reise durch Südamerika hat nach Pucón geführt. Nach dem Nachmittag und der Übernachtung in Pucón ging die Fahrt auf Landstraßen erst Richtung Lican Ray und dann weiter in Richtung Valdivia. Kurz nach dem man auf die Autobahn (Ruta 5) hätte abbiegen können, was das Navi vorgeschlagen hatte, ging eine Straße parallel zum Fluss am Berg entlang nach Validivia.

Blick von einem Aussichtspunkt an Straße 204 auf dem Weg nach Valdivia auf den Rio Calle Calle
Rio Calle Calle

Der Rio Calle Calle vom einem Aussichtspunkt an der Straße

Durch Valdivia durchgefahren ohne die Sehenswürdigkeiten extra zu besuchen sind wir nach Niebla gefahren und haben die Fähre nach Corral genommen. Ein Stop beim historischen Fort oder dem was davon über ist und noch mal ans Meer geschaut und es geht weiter auf der Straße durch das Naturschutzgebiet grob wieder nach Osten.

Ein Blick aufs Meer und so

Die Straße durch das Naturschutzgebiet wird nach ein paar Metern zur Schotterpiste. Nach etwa 30km wird aber eine perfekte, neu asphaltierte Straße draus, die sich perfekt fahren lässt. An der Abbiegung nach Osorno wird es interessant. Sind wir richtig? Laut Karte sollte die Straße eine asphaltierte Hauptstraße sein. Was wir finden ist eine Schotterpiste mit großen Schlaglöchern unterbrochen von betonierten Abschnitten mindestens genauso großen und tiefen Schlaglöchern. Die letzten etwa 20km nach Osorno werden wieder zur normalen Straße bis dahin waren es 50km Schotter.

Der Plan für den Tag war eigentlich in einem Ort am Meer zu übernachten. Da es mittlerweile auf 19 Uhr zugeht entscheiden wir uns den Plan zu ändern. Bis ans Meer, wo wir hinwollten wären es noch mindestens 1,5 Stunden. Wir bleiben für die Nacht in La Union. Der Plaza del Armas ist ganz hübsch, hier machen wir eine Pause. Ansonsten scheint die Stadt aber nicht sonderlich viel zu bieten zu haben.

Da das Hotel, was das Internet kannte und was Zimmer frei haben soll von außen keine guten Eindruck macht, gehen wir gar nicht erst rein, sondern fahren zu einer Cabaña ein paar Kilometer außerhalb. Der Besitzer ist nett. Das Ferienhaus (Cabaña) ist gut und der Preis stimmt, so dass wir bleiben. Nur zum Essen machen wir keinen Ausflug mehr zu dem Restaurant was uns empfohlen worden ist und selber Kochen mögen wir auch grade nicht mehr. Es wird der Laden an der Hauptstraße.

Es ist eine Mischung aus Café, Supermarkt und einfachem Restaurant und sieht von außen erst aus wie eine Tankstelle ohne Zapfsäulen.

Eine riesige Portion Pommes
Viele Pommes (Papas Frittas) mit Würstchen. Der Chilene sagt dazu Salchipap

Am folgenden Tag wollen wir weiter die Autobahn meiden und mehr oder weniger parallel dazu etwas östlich fahren. Das erste Highlight ist eine kleine Fähre an einer Stelle, an der wir eine Brücke erwartet hatten. Die Fähre ist so groß, das ein Auto oder ein kleiner Lieferwagen drauf passt. Wer vorwärts drauf fährt muss am anderen Ufer angekommen aber rückwärts runter. Die beiden Motorräder passen nebeneinander auf die Fähre. Um nicht rückwärts runter zu müssen wird noch auf der Fähre gedreht. Die Größe Motorräder hat der Fährmann wohl nicht so oft, mit seiner Hilfe ist das drehen aber zügig erledigt und wir können nach einem kleinen Plausch mit ihm weiter.

Zwei große, beladene BMW-Motorräder auf einer Fähre auf die ein Auto passt
Große BMWs auf kleiner Fähre

Nach drei Kilometern Schotter- und Feldweg kommt wieder eine normale Straße und es geht über viele Kilometer über leere, gut ausgebaute Straßen über und zwischen Hügeln durch mit links und rechts Feldern, Wäldern und Weiden durch die sich die Straße schlängelt.

Nach einer etwas größeren Fähre geht es am Spätnachmittags auf eine große Fähre, die uns auf die Insel Chiloé bringt. Im Nordosten der Insel bleiben wir mit Blick vom Bett aus aufs Meer für die Nacht.

Das Frühstück für den nächsten Morgen kommt

[Aktualisierung 03.02.19 09:20 Uhr] Wir haben in La Union und nicht in Osorno übernachtet.

Vom Berg an den See

Nach Cobquecura war eine Lodge (Perunauco Lodge) in den Bergen bei Pucón unser Ziel. Die Idee dabei war für mehrere Übernachtungen zu bleiben und von da aus Ausflüge in die Umgebung zu machen.

Auf dem Weg dahin ging es bei wieder viel Sonne und um die dreißig Grad Celsius einige Zeit über die Autobahn. Das Fahren auf der Autobahn ist entspannt, bei den Temperaturen aber nicht ganz so angenehm.

Nach der Autobahn gibt es noch eine volle Landstraße und ein paar Ortsdurchfahrten mit viel Verkehr. In Pucón machen wir einen Stop am Supermarkt für ein paar Einkäufe für Abendessen und Frühstück.

Das letzte Stück zur Lodge wird ein kleines Abenteuer. Die Schotterstraße auf den ersten Kilometern nach der Hauptstraße ist in Ordnung. Als es etwas Berg auf geht geht es auch noch. Dann geht von der leicht steilen Sand- und Schotterstraße eine ähnliche Straße rechts ab dem Berg hoch. Hier legt sich mein Motorrad das erste mal hin um sich auszuruhen. Um die nächsten zwei Kurven komme ich ganz gut. Dann geht es Berg ab auf eine Brücke über einen Bach, um dann wieder recht steil nach Links zu gehen bevor eine scharfe Rechtskurve kommt.

Den frischen groben Schotter auf der Brücke sieht mein Motorrad als eine gute Gelegenheit sich noch mal zum Ausruhen hinzulegen. Dirk war vor gefahren. Etwa zwanzig Meter weiter hatte sein Motorrad wohl die selbe Idee. Sein Gepäck ist noch da, er ist ohne weitergefahren.

Wieder aufgestanden nach einer kleinen Pause im Liegen und sich etwas weiter vom Bach weg positioniert

Um es etwas abzukürzen. Beim Versuch weiter nach oben und zur Lodge zu kommen fand mein Motorrad es gut noch ein paar Pausen zu machen, bevor ich es an der Brücke über den Bach abgestellt habe und zu Fuß zur Lodge gehe. Das Gepäck hatte Peter, der Besitzer der Lodge zwischendurch schon mitgenommen.

Die Lodge ist super. Schön gelegen mit einer spitzen Aussicht und viel Wald und Natur ringsum.

Die Aussicht auf die Landschaft vom Balkon aus
Die Lodge von außen

Peter und Susi, die Eigentümer sind super freundlich und hilfsbereit. Nach der „spannenden“ Auffahrt haben wir beschlossen drauf zu verzichten Ausflüge mit Motorrad in die Umgebung zu machen. Statt dessen gibt es Landschaft und Natur rund um die Lodge.

Nach der Zeit auf der Lodge verbringen wir einen Nachmittag und Abend in Pucón. Pucón ist ein Ferienort an einem See in den Bergen.

See mit Booten und Vulkan im Hintergrund
See mit Vulkan im Hintergrund

Am Badestrand sind am Wasser dicht an dicht Sonnenschirme und Liegestühle aufgereiht.

Am Meer entlang Richtung Berge

Nach einem späten Frühstück sind wir Sonntag Nachmittag nach Süden aufgebrochen und nach ein paar Kilometern auf der Autobahn auf die Landstraßen am Meer abgebogen. Für das Stück von der Autobahn zum Meer ging es über kurvige Straßen durch Nadelwälder in den Bergen.

Ein riesiger Strand und blaues Wasser war das erste was beim Runterfahren vom Berg vom Meer zu sehen war.

Ab da ging es, wieder, auf der Ruta Del Mar abwechselnd an kleinen und großen Buchten mit Strand und und dazwischen liegenden kleinen Bergen weiter.

Die Motorräder auf Klippe am Pazifik
Pause am Meer bei La Boca

Als Ziel für den Tag haben wir unterwegs eine Cabaña in Pichilemu ausgesucht. Den Weg. Da wir nicht so früh losgefahren waren und die Entfernung doch größer war als Gedacht, ist es auf dem letzten Stück schon dunkel geworden. In den Bergen bis zum Meer kam noch Nebel dazu. Auf der Gegenfahrbahn ist uns eine konstante Schlange von Autos entgegen gekommen. Vermutlich Wochenendurlauber auf dem Weg nach Hause.

Blick aus dem Fenster vom Bett aus auf den Pazifik
Aussicht auf das Meer vom Bett aus

Die Cabaña war so nah am Meer, dass das Rauschen der Wellen vom Bett aus zu hören war.